Das letzte Mal habe ich mit der Physik noch in der Schule zu tun gehabt. Ich habe mich mit dieser Wissenschaft nicht anfreunden können. Ja, ich war schon fleißig in der Schule und habe mir Mühe geben, um gute Noten zu bekommen. Aber so richtig Spaß habe ich nie gehabt, bis zur letzten Woche…

Ich ging am 18. September über den Markt, da sah ich aufgebaute Zelte mit der Überschrift „Quantensprünge“. Ich dachte sofort, das ist bestimmt langweilig, alle diese wissenschaftlichen Fachbegriffe, ich werde gar nichts verstehen, das ist nichts für mich… Wie Sie es sich bestimmt schon gedacht haben, war ich doch in dieser Ausstellung und war sehr überrascht, was ich da gesehen habe. Das war eine ganz andere Welt, die Welt der Experimente, der unglaublichen Neuigkeiten, also die Welt der Physik.

Gleich am Eingang sollten die Gäste stehen bleiben und die Kinder sollten rums pringen, um sich selbst in verschiedenen Farben beobachten zu können. Dabei hat ihnen die Wärmebildkamera geholfen. Man musste nur vor einem großen Projektor stehen. Die Kamera macht Aufnahmen und schon erkannte man sich nicht mehr, nur seinen Gestalt. Jeder Mensch strahlt wie ein Heizkörper Wärmegestaltung ab. Diese Wärmebildkamera kann die Temperatur des Menschen in verschiedenen Farben sichtbar machen, vor allem in rot, blau und grün. So wird z.B. das warme Gesicht immer in rot gezeigt und Kleidung in den dunkleren Farben.

Man konnte bei „Quantensprünge“ noch sehr viele andere interessante Sachen erleben: die Bestimmung der Lichtgeschwindigkeit, himmlische Farbspiele (Regenbogen, gebrochenes Sonnenlicht), Quanten im Glas, Magnetismus, Gravitationswellen, Lichter aus Wellen, eine akustische Kamera, der Chip im Auge (Implantat), virtuelle 3D-Objekte, eine schwebende Bahn und vieles andere. An jedem Tisch standen Fachleute aus diesem oder jenem Bereich, die eine Antwort auf eine interessierte Frage geben konnten.

Bei einem Tisch standen besonders viele Leute und da habe ich ein sehr lustiges Experiment erlebt. Haben Sie irgendwann eine leuchtende Gurke gesehen? Was braucht man dafür? Man nehme zwei gewürzte Gurken, zwei Elektroden und eine Steckdose. Die Gurken muss man an den Elektroden befestigen und an die Steckdose anschließen. Dann kann man sehr gut sehen, wie die Gurken leuchten und sogar danach sogar dampfen. Also, warum leuchteten die Gurken, fragen Sie sich bestimmt. Die Gurken bestehen aus viel Wasser und Salz. Salz kann den Strom gut leiten, dadurch entsteht elektrischer Kontakt und die Gurken leuchten, wie Lampen auf dem Weihnachtsbaum. Es ist natürlich nicht empfehlenswert die Gurken danach zu essen…

Besonders wichtig fand ich, dass diese Ausstellung darauf gezielt war, die Aufmerksamkeit von Kindern zu gewinnen. Das war sehr klug gemacht: durch Spiel-Experimente. Die Kinder konnten selbst experimentieren. Sie haben natürlich sehr einfache Sachen gemacht, z. B. mit Soda und Essig Raketen gebaut, aber als Ergebnis hattet die Kinder viel Spaß und noch ein gewecktes Interesse für Physik. Die Betreuer passten immer auf, dass die Kinder z.B. alle Schutzmasken auf hatten oder alle die Aufgabe verstanden und mitmachten.

Was ich an dieser Veranstaltung gar nicht erwartet hatte, waren zwei super tolle Showmänner, die „Physikanten“ Reiner und Professor Liebermann. Bei diesem Showprogramm hatten nicht nur die Kinder, sonder auch Erwachsene sehr viel Spaß beim Zuschauen. Die Physikanten haben auch physikalische Experimente gemacht, aber wie! Alles war dabei: Naturgesetze, Kreativität, Anschaulichkeit, Witze, Lachen, gute Stimmung, Zuschauer auf der Bühne und sehr viel Applaus. Was meinen Sie, wenn auf einer Waage ein Becher mit 600 ml Wasser steht und man in Becher seine Faust eintaucht, wird sich der Zeiger der Waage bewegen? Wollen Sie die Antwort wissen? Und wollen Sie das jetzt selbst ausprobieren? Die Zuschauer hatten an diesem Abend die Möglichkeit, die Antwort auf diese Frage gleich zu bekommen.

An diesem Tag tat es mir Leid, dass ich in der Schule nicht so viel Interesse für Physik hatte, nicht so richtig diese wunderliche Wissenschaft kennen gelernt habe, mit der wir jeden Tag, fast jede Minute eigentlich, zu tun haben. Sei es beim Kochen (Soda und Essig), morgens wenn wir in den Spiegel schauen und unser Spiegelbild sehen oder uns über die Schönheit des Regenbogens nach dem Regen wundern.

Alsu Achsanova, Oktober 2008