In jedem Land gibt es Feste. Zu jedem Fest gehören verschiedene Symbole und Bräuche. Eines der wichtigsten Feste in Russland ist Silvester und in Deutschland – Weihnachten. Was erinnert uns an diese Feste? An Silvester bestimmt Tannenbaum, Väterchen Frost und … Mandarinen, danach  riecht es immer. Welche Assoziationen gibt es über Weihnachten? Natürlich die Heilige Nacht, Adventskranz und Weihnachtskalender. Die ersten zwei sind klar und leicht zu verstehen, aber was hat das alles mit den Adventskalendern zu bedeuten? Was ist das überhaupt und wozu dient er?

Adventskalender oder Weihnachtskalender, wie man ihn auch noch nennt, ist ein Kalender, der bis zum Weihnachtsfest gebliebene Tage anzeigt. Er ist dafür geeignet, die Wartezeit bis zum Fest zu verkürzen und die Vorfreude zu steigern. Die erste Erwähnung über den Adventskalender wurde mit 1851 datiert. Das waren kein richtiger Kalender, aber etwas Ähnliches, z.B. es wurden an die Tür 24 Kreidestriche gemalt, von denen die Kinder jeden Tag von 1. Dezember bis zum Heiligen Abend einen Strich abwischen durften oder die religiösen protestantischen Familien hängten 24 Bilder nach und nach an die Wand und die Kinder nahmen täglich ein Bild ab. Neben den Kreidestrichen und Bildern gehören dazu auch Weihnachtsuhren und Adventskerzen, die man von Tag zu Tag bis zur nächsten Markierung abbrennen ließ.

Aber die früheste Form des richtigen Adventskalenders kommt aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und ist mit dem Namen von Gerhard Lang verbunden. Man sagt sich, die Mutter von Gerhard Lang bastelte für ihren damals kleinen Sohn eine Papierschachtel, die sie auf einem Karton genäht hatte, und füllte jedes Abteil mit einem leckeren Gebäckstück – Plätzchen auf. Jeden Tag durfte er nur ein Schachtel aufmachen und süßes Gebäck essen. Die Mutter war der Meinung, dass mit diesem Spaß die Zeit bis zu Weihnachten nicht mehr so langweilig und lang ist. Aber die Zeit verging schnell und Gerhard Lang war schon groß genug und kam 1903 auf die Idee eine Art Adventskalender zu produzieren. Es war ein einfacher Kalender, ohne Fenster und bestand aus zwei Blättern, mit den Zahlen auf dem ersten Teil und mit den Engelsbildern auf dem zweiten. Man konnte jeden Tag einen Engel ausschneiden und auf eine Zahl kleben. Aber danach erinnerte er sich an seine Kindheit und beschloss ein Schokoladenadventskalender herzustellen und so entstand in den 1930-er Jahren „Christkindleinhaus zum Füllen mit Schokolade“.

 

Mit der Zeit erscheinen auch Adventskalender, wie wir sie heute in jedem Laden kaufen können – mit Fenster und Türen, die man öffnen und kleine Überraschung bekommen kann.

Hinter den 24 Türchen stecken normalerweise Weihnachtsplätzchen oder Schokoladenstücke in verschiedenen Formen und Figuren, aber heutzutage kann man dort sogar Spielzeuge finden.

Die meisten Adventskalender sind für die Kinder geeignet, obwohl das moderne Leben und die Entwicklung der Gesellschaft sogar Erwachsenen ermöglicht was Schönes und Interessantes an dieser Tradition zu finden.

Im Handel sind schon lange Adventskalender verbreitet, die die Frauen besonders schön finden können, da hinter jeder Tür sich etwas zur Schönheitspflege versteckt. Oder einen Bieradventskalender, wie ich ihn beim letzten Einkauf entdeckt habe. Hinter jedem Türchen können die Männer eine 0,5 L Bierflasche finden.

Das wäre ein Geschenk!

Hallescher Adventskalender

 

Man kann natürlich auch Adventskalender selbst basteln und verpacken, so haben sie einen größeren persönlichen Wert, da man mit diesem Geschenk mehr Zeit, Geduld und Fantasie zeigt.

Was Ihnen mehr gefällt, ist Ihre Entscheidung, aber Adventskalender würde ich auch gerne als Geschenk bekommen.

Auf die Adventskalender!

 

Alöna Mironowa, Oktober 2014