Ich mag es einfach so im Park spazieren zu gehen und die Schönheit der Natur und Stille des Flusses zu genießen. Es war ein normaler Tag, wie alle anderen, aber etwas war anders. Im Park herrschte Hochbetrieb. Hin und her lief man hier, es wurde Vieles verkauft, verschiedene Bühnen eingerichtet und viel gesungen und getanzt. Was war da für einen Anlass? Die Antwort kennt jeder Hallenser – Hallesches Laternenfest.

Es ist schon zur Tradition geworden am letzten Wochenende im August eines der schönsten Volks- und Heimatfeste nicht nur Halle, sondern auch Mitteldeutschlands zu feiern, es geht natürlich ums Laternenfest. Der Ursprung des Festes liegt weit in der Geschichte zurück. Auf die Idee ein Laternenfest zu feiern kam der Hallesche Wirtschafts- und Verkehrsverbund, denn man wollte schon lange die Schönheit des Saaletales anderen „präsentieren“ und dadurch eine gute Stadtwerbung machen und Prestige erlangen. So wurde 1928 entschieden das Laternenfest zu feiern und dazu noch einfache Spaziergänger eingeladen mitzumachen. Jährlich werden 30 000 Laternen und Lichter das Saaletal schmücken und beleuchten.

Das hallesche Laternenfest besuchen nicht nur Hallenser, sondern auch die Bewohner anderer Bundesländer. Hier wird nicht nur Hochdeutsch gesprochen. Also, liebe Leser, wenn Sie verschiedene Dialekte hören möchten, so herzlich Willkommen in Halle zum Laternenfest!

Was zieht die Besucher an?  Das Besondere und Interessanteste an diesem Fest ist ein buntes Programm für Groß und Klein. Hier gibt es genug Veranstaltungen, für jedes Alter. Am Ufer der Saale wurde vieles für Kleinkunst, Kunsthandwerk und Design eingerichtet.

Auch für Familien mit Kleinkindern gibt es was zu erleben, für sie gab es genug Karusselle, Kinderbaustellen, einen Verkehrsgarten auf der Peißnitz, viel Eis und Zuckerwatte. Mmmm, klingt lecker, nicht wahr? Für solche, die was unternehmen oder sich einfach entspannen wollten, gab es verschiedene Möglichkeiten, so etwa das Anschwimmen in der Saale, Fischerstechen, Bogenschießen, Schach, Bootskorso, Entenrennen und -schönheitswettbewerb, Mittelalterspektakel am Saaleufer und natürlich Glühwürmchenaussetzen.

 

 

 

 

Für Essen und Getränke wurde also gesorgt, für jeden Geschmack war etwas dabei. Bratwurst, Currywurst, Bockwurst, am Spieß gebratener Spanferkel, Erbsensuppe, Tomatensuppe, Hamburger und Brötchen, Quarkkrapfen und natürlich Bier, viel Bier. Den ganzen Tag wurde viel gesungen und getanzt.

 

In allen Veranstaltungsbereichen der Peißnitzinsel, der Ziegelwiese über dem Ufer bis zum Amselgrund und dem Promenadenufer gabt es mit Unterstützung von regionalen Rundfunksendern Non-Stop-Programme mit Musik, Show und Unterhaltung.

 

Der Höhepunkt war ganz am Abend. Dieser wurde mit einem Bootskorso eingeleitet. Als die Dämmerung einbrach, begannen die Boote hin und zurück zu schwimmen. Das waren keine einfachen Boote. Das waren bunte, geschmückte Boote, wo man auch gut feiern und Karaoke singen konnte. Es gab sogar Schwänen-, Piraten- und Vikingerboote.

 

 

 

 

 

 

 

Und danach kamen Glühwürmchen… Das waren einfache schwimmende Lichter, aber so schöne! So wunderschöne! Die Schiffen und Boote schwammen unter diesen Glühwürmchen und es war unbeschreiblich schön anzusehen. Da dachte ich mir: „Was könnte noch schöner sein? – Nichts!“ Aber doch, es gab noch ein Feuerwerk, das vom Turbinensportplatz und von der Burg Giebichenstein organisiert wurde. Das Feuerwerk fiel wie Regen, hatte zahlreiche Vogelformen mit Flügeln und einfache Salven. Das alles dauerte bis Mitternacht, ich war sehr müde, aber zugleich glücklich.

Manchmal lohnt es sich im Park einfach so spazieren zu gehen.

Alöna Mironowa, September 2014