Ich wohne schon seit zwei Monaten in Deutschland und lerne jeden Tag etwas über dieses Land. Das gefällt mir! Ich war für 10 Tage auf einem Seminar in Berlin und habe dort viel erfahren, das ich jetzt gern mitteilen möchte.

In Berlin gibt es ein spezielles Haus und zwar ein Wohnheim für Flüchtlinge. Wir waren dort zu Besuch und lernten einen Flüchtling aus dem Irak kennen, der in diesem Haus schon seit über 20 Jahren wohnt. Er erzählte, wer hier wohnt und wie sie wohnen und zeigte uns das ganze Wohnheim.

Alle, die hier wohnen, verlassen ihre Länder aus verschiedenen Gründen. Ich hielt es für taktlos, präzise und persönliche Fragen zu stellen und entschloss mich, ihm einfach nur zuzuhören.

Hierher kommen Menschen aus verschiedenen Ländern. Jeder hat seinen eigenen Grund dafür. Sie kommen in die EU nicht nur um Geld zu verdienen oder ein besseres Leben zu haben. Es gibt auch diejenigen, die mit der politischen Verwaltung ihres Landes unzufrieden waren oder die, die sich hier selbst finden wollen.

Bei ihrer Ankunft in der EU sollten sie bestenfalls Dokumente haben, die den Grund des Ankommens belegen. Wenn sie aber nichts dabei haben, dann müssen sie selbst ihren Grund zum Hierbleiben erklären. Es ist ein sehr schweres bürokratisches System der Einstellungsformalitäten, aber die ankommenden Menschen werden nicht im Stich gelassen, sie bekommen immer Hilfe.

Ein Flüchtling bekommt 60-70 Euro pro Monat- davon müssen sie den ganzen Monat leben, oder besser gesagt, überleben. Die ersten 4 Jahre darf man in Deutschland nicht arbeiten, erst danach darf man sich Arbeit suchen. Wenn man Glück hat, bekommt man Arbeit und wird unabhängig und frei.

Alle im Wohnheim lebenden Flüchtlinge sind untereinander tolerant und versuchen neue Generationen auch tolerant zu erziehen.               

Innen sieht das Wohnheim, meiner Meinung nach, nicht sehr gemütlich aus. Das erste Stockwerk ist nur für Familien. Dort gibt es einen kleinen Kindergarten und Gemeinschaftsräume um gemeinsam die Zeit zu verbringen. In der zweiten Etage wohnen nur Männer, in der dritten – nur Frauen. Jede Etage besitzt Toiletten, Badezimmer, eine Küche und Abstellkammern zwischen den Zimmern.

Alle Flüchtlinge führen ein aktives Sozialleben – sie lernen Deutsch, besuchen die Musikschule, singen im Chor oder spielen Theater. Ihre Kinder gehen zur Schule.

Das Leben ist vielseitig. Alle haben ihr eigenes Leben, ihr eigenes Schicksal. In unserem Leben stoßen wir auf verschiedene Probleme. Aber haben diese Menschen ihre Probleme wirklich in ihren Heimatländern gelassen? Und was haben sie jetzt?

Werden Staaten durch Flüchtlinge multikultureller und bauen sich dadurch nach und nach alle Staatsgrenzen ab?

Lebt und seid glücklich, egal wo und egal mit wem!

Vera Tokarewa / Übersetzt von Alöna Mironowa, Juni 2014