Unter großer Aufregung wurde am Montag den 24. März 2008 um 12.00 Uhr im großen Vorführsaal des Hauptgebäudes der Baschkirischen staatlichen Universität der diesjährige „Studentische Frühling“ eröffnet, eine Tradition die es schon seit der Sowjetzeit gibt.

Das Spektakel gestaltet sich als Wettbewerb unter den Fakultäten, bei welchem die Studenten mehrer Tage lang Konzerte und Auftritte zeigen, mit denen sie hoffen für ihre Fakultät den Pokal zu gewinnen. Für Bewertung und Preisverleihung gibt es eine eigene Kommission in der Uni.

Die Teilnahme ist zwar freiwillig, und die Organisation den Studenten selbst überlassen, das Thema jedoch ist vom Staat vorgegeben, was die Wichtigkeit -und Tradition- diese Spektakels verdeutlicht. Dieses Jahr stand es unter dem Motto „Familie“.

Zu diesem Zweck hat die philologische Fakultät also an diesem Montag ein anderthalbstündiges Konzert gegeben, in welchem sich mehrere kleine Theaterstücke mit Tanzeinlagen oder Gesangs- bzw. Instrumentalparts abwechselten. In den Theaterstücken wurde ein Mehrfamilienhaus gezeigt, deren Klientel von der Durchschnittsfamilie über eine zweier WG deren Bewohner allerdings nicht miteinender sprechen bis hin zur Mafia reichte. Am Ende wohnen jedoch alle „friedlich“ zusammen in einer Wohnung. Die Tanzeinlagen waren ebenso vielfältig und reichten von traditionellen Hochzeitsgesängen über modernen Jazzdance bis hin zu Flamenco.

In den Darstellungen sollten die Studenten zeigen, dass sie auch andere Talente haben, die über das Studium an der Universität hinausgehen. Es ist also gleichzeitig eine Herausforderung und ein Ansporn sich zu Beweisen und von seiner besten Seite zu zeigen, als auch Möglichkeit der Selbstdarstellung.

Auch wenn der Studentenfrühling offensichtlich eine große Bedeutung hat, heißt das nicht, dass es eine reine Feierwoche ist. Im Anschluss an die Konzerte haben die Studenten teilweise noch Vorlesungen. Diejenigen allerdings, die am Tag ihres Auftritts frei haben, feiern nach getaner Arbeit ausgiebig.

Ulrike Geier, April 2008