So oder so ähnlich hieß eine TV-Show, die irgendwann im russischen Fernsehen lief. Die Regeln waren ganz einfach: Die Teilnehmer wurden in ein fremdes Land versetzt, wo sie eine Zeitlang ohne Geld, ohne jegliche Unterstützung, auf Selbstversorgung angewiesen, überleben sollten.

Natürlich sind die Bedingungen, in die europäische Freiwillige geraten, etwas besser. 🙂 Wenn man ernst bleiben will, so werden wir selbstverständlich gut versorgt. Wir brauchen nicht zu hungern oder Essen zu stehlen, nach Jobs suchen oder anderes mehr. Aber das heißt bei weitem nicht, dass das Thema „Überleben in einem fremden Land“ uns nicht interessiert.

Also führen wir hier ein Überlebensexperiment durch und versuchen, die Ausgaben zu minimieren.

Der erste Teil: die Wohnung. Im Vergleich zu Ufa (die Stadt nimmt sicher einen der ersten Plätze unter den fünf teuersten Städten Russlands ein, falls jemand es nicht wissen sollte) sind die Wohnungen unglaublich billig. Sie sind aber auch nicht umsonst. Hundert Euro pro Zimmer stellt vielleicht die unterste Grenze dar. Es gibt eine härtere Variante, wenn man in einem Zimmer zu zweit, zu dritt, zu viert etc. wohnt. Bezahlen muss man in diesem Fall natürlich weniger, aber man muss im Auge behalten, dass die Zimmer in den meisten Fällen nicht groß sind. Für extreme Freaks gibt es noch andere Möglichkeiten: In Halle stehen sehr viele Häuser leer. Dort gibt es weder Wasser, noch Heizung, noch Strom, aber umso mehr Punks und Drogensüchtige, den größten Teil des Jahres jedoch kann man dort pennen. So seid herzlich willkommen, meine Freunde des Extremen!:)

Die Ernährung. Hier gibt es auch einige Varianten. Ich muss sofort erwähnen, dass wir nicht versucht haben, Essen in Supermärkten und Geschäften zu stehlen. Das benötigt vielleicht auch keine große Geschicktheit, aber darüber, was passiert, wenn man dabei ertappt wird, haben wir keine Angaben. Die zweitsparsamste Variante ist das Für-sich-selbst-Kochen. Am besten ist es, für zwei bis drei Leute zusammen zu kochen, dabei können die Selbstkosten zehn bis fünfzehn Euro die Woche pro Nase betragen. Diese Möglichkeit ist gut, aber man braucht dazu auch bestimmte Kreativität, sonst gilt: Spaghetti-Reis-Kartoffeln, Spaghetti-Reis-Kartoffeln… Und die dritte ist die teuerste Variante, die verschiedenen Imbisse und Mensen darstellen. Hier kann man auch schöpferisch herangehen und nach Sonderangeboten suchen. In der Regel verkaufen neu eröffnete Imbissbuden einige Zeit Essen für niedrige (manchmal um die Hälfte reduzierte) Preise. Es gibt noch die so genannten „Happy Hours“, zu denen das Lokal alles mit Ermäßigungen verkauft. All das, dass ich will wiederholen, muss selbst herausgefunden werden.

Das Jobben. Wenn euer Visa das Jobben nicht ausschließt, geht so vor: Man muss aber daran denken, dass man, um einen Job zu finden, sich registrieren lassen und die Arbeitserlaubnis bekommen muss. Leider ist es im Osten mit der Arbeit wirklich schlecht. Es gibt ja auch verschiedene Einmal-Jobs (eher Nebenverdienste), aber einem Fremden fällt es immer schwer, etwas Ähnliches zu finden, besser gesagt, ist es fast unrealistisch.

Eigentlich wäre das alles.

Die Bilanz: Man kann in Deutschland überleben. Es lässt sich sogar billig bewerkstelligen – mit um die 250 Euro im Monat. Es ist sogar weniger, als in der Heimat. Hauptsächlich wird es durch die relativ niedrige Miete möglich. Schlimmer sieht es mit dem Jobben aus, hier gibt es aber auch nichts Unmögliches.

Das sind die Tatsachen. Wir wollen jedem, der dazu sich entschließt, so was zu machen, viel Glück wünschen. Auf geht’s!

D. Mukhametkulov, A. Vasiliev, 25.10.06