„Wie schafft man aus den alltäglichen Momenten unseres Lebens ein Wunder?“, „Wie kann man den ständigen Erfolg und die Anerkennung der Kunden erreichen?“. Auf diese und viele andere Fragen kann man die Antwort bekommen, wenn man Freyburg besucht, im nördlichsten Weinanbaugebiet Deutschlands, die Heimat des bekannten märchenhaften „Rottkäpchensekts“.

Es ist klar, dass der Grund solchen Blühens die sorgsame Kombination der Geschichte und des Fortschritts ist. Seit mehr als anderthalb Jahrhunderten (seit 1856) bleiben die Hersteller der Sekttradition treu. Heute wird moderne Technik gebraucht, der Prozess der Weinproduktion ist fast völlig automatisiert. Aber der Wein- und Sektgeschmack ist wie im 19. Jahrhundert geblieben.

Die Freiberger Weingalerie lockt jährlich hunderttausend Besucher an. Und das nicht ohne Grund, es gibt dort einiges, was man besichtigen kann. Einen unvergesslichen Eindruck macht der Lichthof mit einem ziemlich modernen Dach. „Es gab bestimmte Gründe für den Bau des Daches – man musste Sonnenstrahlen regulieren, um das ständige Klima zu bewahren, erklärte Ilona Keiser, die Chefin der Marketingabteilung – Temperatur und andere Bestandteile des Mikroklimas sind sehr wichtig bei der Weiproduktion“. Noch ein Stolz der Sektkellerei ist der Domkeller mit einem Riesenfass im Zentrum, das den Inhalt von 160 000 Flaschen der kostbaren Getränks enthält. Bei der Aufdeckung des Geheimnisses des erfolgreichen Verkaufs nannten die Vertreter der Marketingabteilung als wichtige Komponente die sorgfältige Erarbeitung des Sortiments. „Rotkäppchen“ bietet sowohl traditionelle Sorten als auch die Neuheiten, wie alkoholfreien Sekt und Sekt mit Mocca-Geschmack an.

Die Sektkellerei führt auch ein aktives kulturelles Leben. Der Lichthof wird gern als Konzertsaal gebraucht. Gründe dafür sind die hervorragende Akustik und die zauberhafte Atmosphäre. In die Sektkellerei kann man also auch als Zuschauer kommen. Sowohl im Hof als auch im kleinen Kellertheater kann man Aufführungen von Operetten und Kabarett besuchen.

Außerdem führt die Sektkellerei die Sektvestivals „Sektival“ durch. „Der Begriff Sektival setzt sich zusammen aus Sekt und Festival – beides möchten wir Besuchern in Freyburg näher bringen“, erklärt Kaiser. Der Name der Nationalmarke: der Name existiert übrigens seit 1984. Seine Entstehung ist leicht zu erklären, man muss nur einen Blick auf den Flaschenverschluss werfen. Er ist rot. Und die berühmte Hauptheldin des Märchens der Brüder Grimm hat nichts damit zu tun.

V. Yusupova, A. Achsanova, Mai 2008