Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle

Vom 15. Oktober bis 24. April findet im halleschen Museum für Vorgeschichte die Ausstellung “Der geschmiedete Himmel” statt. Großartig in ihren Ausmassen belegt sie drei Stockwerke und zeigt sehr wichtige archäologische Funde, die aus der Bronzezeit stammen. Der Hauptausstellungsgegenstand ist die Himmelsscheibe von Nebra selbst. Sie wurde 1999 auf dem Mittelberg im Ziegelrodaer Forst bei illegalen Ausgrabungen gefunden und später verkauft. Und erst im Ferbruar 2002 konnte die Polizei über den wertwollen Fund erfahren. Die durchgeführten Untersuchungen haben ihre Echtheit bestätigt.

Zum Hort gehören auch 2 Schwerter, 2 Armspiralen und Beile. Ihr Alter wird auf ungefähr 1600 v. Ch. geschätzt. Die Himmelsscheibe gilt als einer der wichtigsten Funde des letzten Jahrhunderts. Sie stellt uralte Vorstellungen der Menschen über die Weltordnung dar. Auf der Scheibe sind 2 Mondphasen abgebildet: Vollmond und Halbmond, die von der Sonne beleuchteten Horizontlinien, Sterne und ein Schiff. Zur Bronzezeit glaubten die Leute, dass über der Erde ein Himmelsgewölbe aufgespannt sei. Daran wären Sterne festgemacht, und der Mond und die Sonne bewegten sich mit Hilfe eines Schiffes. Der Sonnenkult war sehr verbreitet. Ihre Abbildungen kann man auf verschiedenen Gegenständen sehen, die auf der Ausstellung gezeigt werden: Geschirr, Schmucksachen, Gewehre. Sogar verschiedene Bauten und Gräber versuchten die Leute in Richtung des Sonnenganges anzuordnen. Gold wurde auch zu den Sonnensymbolen gezählt, deswegen sind mehrere Gegenstände gerade aus diesem Metall angefertigt. Der Mond ist dagegen selten vertreten. Großes Interesse erweckt auch ein Gefäß mit 100 kleinen Goldblechschiffen, die den Gang der Himmelskörper darstellen, der Sonnenwagen von Trundholm, der auf ein Alter von 1500 – 1300 v. Ch. geschätzt wird, eine Menge von Schmucksachen und Arbeitsgeräten, die in Europa gefunden wurden. Die Ausstellung dauert bis April, deswegen können sie nicht nur Hallenser, sondern auch Zugereiste aus anderen Regionen besuchen.

Dilara Dilmukhametova, 20.12.04