Halloren erzählen über ihre Traditionen

Wie bekannt, ist die Geschichte von Halle mit der Salzgewinnung verbunden. Heutzutage wird Halle in Deutschland nicht mehr zu den Hauptlieferanten gezählt, aber die Siedetraditionen werden hier auch heute noch gepflegt. In der Stadt ist eine Saline geblieben, die jetzt als ein Museum dient. Und hier werden 6 bis 8 mal pro Jahr offene Ausstellungen und Schausieden veranstaltet. Sie finden in der Regel an großen Festtagen statt. Die letzte Ausstellung war am 5. Dezember und war mit der Adventszeit zeitlich abgestimmt. Die Besucher konnten zusehen, wie Salz gesiedet wird, es an Ort und Stelle kaufen, sowie auch viel aus der Geschichte der Salzgewinnung erfahren. Auf der Ausstellung wurde der Silberschatz der Halloren gezeigt, der im Laufe mehrerer Jahrhunderte gesammelt wurde. Es sind vor allem Pokale, aus denen man zu Sonnen- und Bierfesten Bier getrunken hat. Einer der letzten wurde zum 10. Jahrestag der DDR und zugleich auch zum 1000-jährigen Jubiläum der Stadt Halle geschenkt. Ausserdem konnte man auf der Ausstellung Schmucksachen bewundern, die Halloren zu Weihnachten anfertigten. In der Regel stellten sie keine Weihnachtsbäume auf. Sie wurden durch Salzleuchter ersetzt. Ihre Herstellungstraditionen sind noch im 19. Jahrhundert verloren gegangen, es wurde aber im Jahr 2000 versucht, die alten Leuchter auszubessern und neue anzufertigen. Die Zuschauer konnten sogar den Herstellungsprozess miterleben.

Die Leuchter können sehr verschiedenartig sein, dennoch wiederholen sich die Hauptelemente. Zum einen ist es eine Krone, die eine Verbindung mit dem preußischen König darstellt, dem eine Zeit lang die Salinen gehörten, zum anderen auch ein Vöglein, das eine Schutzfunktion erfüllt. Sehr oft wurde es auch über dem Kinderbett aufgehängt, um es vor finsteren Kräften zu bewahren. Ausserdem konnte man hier Weihnachtssüssigkeiten naschen, mit Halloren in traditionellen Trachten sprechen und Bücher zur Geschichte von Halle kaufen.

Dilara Dilmukhametova, 13.12.04